Darstellung Verwüstung

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Dass Ökologen heute so viel über den Wert der biologischen Vielfalt reden, hat einen ganz aktuellen Grund: Sie ist von der Vernichtung bedroht. Man will nicht nur wissen, welche Folgen dieser Verlust hat, man will auch Argumente dafür finden, der Zerstörung Einhalt zu gebieten. Wenn sich zeigen lässt, dass der Schutz von Arten und Ökosystemen mehr Gewinn verspricht als ihre Zerstörung, besteht ein Anreiz, sich entsprechend zu verhalten. 

Der Wert der biologischen Vielfalt

1. Der wirtschaftliche Nutzen, den wir aus unserer Umwelt ziehen können, beispielsweise Nahrung, Rohstoffe, Medikamente und Anwendungen in der Bionik. 

Die Landwirtschaft konzentriert sich auf wenige Arten und macht die Pflanzenproduktion anfällig für Krankheiten. In den letzten Jahren gab es Bemühungen zur Einbeziehung von alten Nutzpflanzensorten. Daneben stehen mindestens 35.000 Wildpflanzenarten für die Nutzung zur Verfügung. Eine solche Fülle zu missachten, ist töricht, denn manche dieser Pflanzen können unter widrigen Umweltbedingungen gedeihen und widerstehen Krankheitserregern, die für herkömmliche Nutzpflanzen tödlich sind. So haben Kreuzungen mit wilden Mais- und Tomatensorten zu Umwälzungen in der Lebensmittelindustrie geführt.

2. Der zweite Profit besteht in der Aufrechterhaltung der physikalischen Umweltbedingungen mit den Kreisläufen von Gasen, chemischen Verbindungen und Feuchtigkeit, der Gesunderhaltung der globalen Umwelt, auf die wir und alle anderen Arten angewiesen sind, um zu überleben.

Mit ihrer Fähigkeit, große Mengen Wasser zu verdunsten, verhelfen die Regenwälder unserem Planeten zu einem Sonnendach aus weißen, reflektierenden Wolken, das ihn kühl hält. Diese Wälder durch Kulturland zu ersetzen, könnte eine Katastrophe weltweiten Ausmaßes heraufbeschwören.

3. Die ästhetische Befriedigung, die jeder Mensch daraus bezieht, dass er die Vielfalt des Lebens um sich herum erlebt. Wenn die biologische Vielfalt verkümmert, verkümmert auch ein grundlegender Bestandteil der menschlichen Existenz.

aus R. Leakey & R. Lewin,1996, Die sechste Auslöschung

Der Botaniker Hugh Iltis, Entdecker einer Tomatenart, die in den letzten Jahren einen Gewinn von 80 Millionen Dollar brachte, sagte: „Ich habe keine Nachsicht mehr mit Entwicklungspolitikern, Wirtschaftsleuten und Menschenfreunden, die von uns Biologen verlangen, wir sollten hier und heute schlüssig beweisen, welchen Wert die Artenvielfalt hat und wie schädlich die Abholzung des Regenwaldes ist. Statt dessen sollten sie, die Geldgeber der rücksichtslosen Zerstörung, der Welt erst beweisen müssen, dass eine Pflanzen- oder Tierart oder ein Ökosystem nicht nützlich und nicht ökologisch bedeutsam sind, bevor die Gesellschaft es billigt, die Art auszurotten oder das Ökosystem zu zerstören.“ 

aus "Ende der biologischen Vielfalt", E. O. Wilson, 1992

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